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Renovierungen an der Wehrkirche Michelstetten

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Gleich an zwei Stellen wird bzw. wurde an der Michelstettner Kirche gearbeitet, denn auch eine Wehrkirche hat ihre Schwachpunkte.

Die letzten Wochen fuhr ich etliche Male zur Wehrkirche in Michelstetten und dokumentierte die Arbeiten. Ich führte auch Gespräche mit den Restauratoren und schrieb diesen Artikel für das Pfarrblatt unseres Pfarrverbandes:

Entfernung des Putzes im Bereich der Apsis

Der erste Schauplatz befindet sich in der Apsis der romanischen Pfarrkirche. Dort zieren bedeutende Fresken im Zackenstil aus dem späten 13. Jahrhundert die Wand und die Laibung des Triumphbogens. Der Bereich unterhalb der drei romanischen Fenster wurde vor Jahrzehnten verputzt. Dabei kamen aus jetziger Sicht falsche Materialien zum Einsatz. Diese lassen die Mauerfeuchtigkeit nicht durch und beschädigen somit die darunterliegenden Freskenteile. Aus diesem Grund wird derzeit in mühevoller Handarbeit mit Skalpell, aber auch mit moderner Technik, der damals aufgebrachte Putz entfernt.

Musterflächen für Turmsanierung

Der Wehrturm der Kirche hat in seiner Geschichte schon manches erlebt, dementsprechend ist auch der Zustand der Steine und des Verputzes.

Eines der schwerwiegendsten Probleme nach derzeitigen Wissenstand ist ein Teil des Verputzes im oberen Bereich des Turmes. Damals (15 Jhd.) wurde vermutlich ein eisenhaltiger Zusatz beim Verputz genommen, der nun sogar mit den Fingern herausgekratzt werden kann. Die Stabilität des Turmes ist natürlich nicht beeinträchtig, sehr wohl aber kann an den Schadstellen Wasser eintreten und Schäden verursachen.  Aus diesem Grund gehört die Verfugung ausgebessert. Das zweite große Problem sind die vorhandenen losen Zementwürfe. Diese müssen ebenfalls entfernt werden, damit sie nicht unkontrolliert vom Turm fallen und Personen gefährden.

Derzeit werden von Restaurator Peter Asimus Musterflächen an verschiedenen Stellen des Turmes angefertigt. Diese Ergebnisse werden dann vom Bauamt der Erzdiözese Wien und vom Bundesdenkmalamt begutachtet.

Eindrücke von der Erstellung der Musterflächen

„Die verwendeten Steine des Turmes stammen alle aus der Region um Michelstetten, vermutlich teilweise vom Galgenberg oder auch anderen lokalen Steinbrüchen“, so Peter Asimus und haben alle eine tolle Qualität. Das Endziel einer Komplettrenovierung des Turmes ist die bauphysikalische Instandsetzung des Gesteines, die Entfernung des organischen Bewuchses und somit die Erhaltung der Substanz für die nächsten Jahrhunderte. Nach der Beurteilung der Musterflächen werden auf jeden Fall weitere Gespräche über die durchzuführenden Arbeiten und vor allem der anfallenden Kosten zu führen sein.

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